Gym-Maturanten forschen in der Stadt Imst

von BRG Imst
04. Juli 2011
Das Imster Gymnasium ist stark verankert in der Region. Die Schüler und Lehrer möchten das auch dadurch zeigen, dass sie lebensnahe Forschungen in der Stadt Imst und im Bezirk durchführen und ihre jeweiligen Lebensbereiche auch entsprechend gestalten.
Forschung
Bildmitte: Müller Gernot & Michael Gstrein

ach der Beendigung der Reifeprüfung konnten sich die Maturanten Gernot Müller, Michael Gstrein, Verena Friedl und Sarah Wildbichler über eine Anerkennung des Kulturreferates der Gemeinde Imst für ihre Forschungen im Rahmen ihrer Fachbereichsarbeiten zur Stadt Imst freuen. Die Kulturreferentin der Stadt, GR Sandra Dablander, überreichte ihnen eine finanzielle Anerkennung, indem ihre Arbeiten als wichtiger heimatkundlicher Beitrag nunmehr von der Stadtgemeinde offiziell angekauft wurden, um diese Forschungen dann auch anderen zugänglich zu machen.

Gernot Müller hat sich auf die Wirtschaftsgeschichte der Stadt konzentriert, und zwar mit Schwerpunktsetzung auf das 19. Jahrhundert. Gerade in dieser Zeit war ein Umbruch des Marktes: Bisher war es Imst – auch durch den Bergbau zu früheren Zeiten – relativ gutgegangen, nunmehr gab es einen massiven Umbruch in der Textilindustrie, bei der Streleschen Compagnie, da nach der Machtergreifung der Bayern in Tirol Österreich als Absatzmarkt plötzlich von heute auf morgen ausfiel. Müller beleuchtet auch die Gegebenheiten, die dazu führten, dass der Bahnbau der Arlbergbahn zum heutigen Verlauf kommt und nicht auf der linken Innseite die Stadt einbezog.

Michael Gstrein beschäftigt sich sehr aufwendig mit den Imster Flurnamen, die er auch auf eine Karte überträgt und so für alle anschaulich und leicht lokalisierbar macht. Sarah Wildbichler, die Tochter des langjährigen Kinderdorfleiters, kann sehr profund über die Entwicklung des Kinderdorfes Imst berichten und beleuchtet Aspekte und Details, die für die Forschungsgeschichte in Bezug auf diese Imster Institution, die von dieser Stadt aus die Welt eroberte, ganz wesentlich ist. Die vierte Forscherin ist Verena Friedl, die sich mit der Sprache der „Jenischen“ beschäftigte. Das Hauptgebiet der Jenischen war das Tiroler Oberland, in dem sie, oft apostrophiert als Karner oder Dörcher, umherzogen und sich eine ganz eigene Sprache zugelegt hatten. Friedl geht der Sprache auf den Grund, indem sie sich nicht scheut, auch das linguistische Handwerkszeug zu erlernen oder selbst Umfragen zu machen, in denen sie erforscht, wie viel von der jenischen Sprache heute im Bewusstsein der Bevölkerung noch hängengeblieben ist. So ist beispielsweise das Wort „Kohldampf“ immer noch in kollektiver Erinnerung.

Der Direktor betonte, wie wichtig es ist, dass die Schule zu aktuellen Themen forscht, ja dass sie vor allem auf die Heimat eingeht und einen lebendigen Dialog mit den Gemeinden führt. Somit werde, so Digruber, auch der Öffentlichkeit signalisiert, wie vieles an dieser Schule gelernt wird.