Augenlicht für ein ganzes Dorf
Die Imster Gymnasiasten und ihre erfolgreiche Spenden-Aktion
Es gehört schon zur guten Tradition, dass im Advent die Schüler des Imster Gymnasiums „ihre“ Benefizaktion abhalten: Gesammelt wird für die Organisation „Licht für die Welt“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Blinde sehend zu machen. Vor allem in den Entwicklungsländern mit geringen Hygienestandards und immer wieder auftretenden Seuchen kommt es gehäuft zur Flussblindheit und anderen Augenerkrankungen, die „Licht für die Welt“ mit Hilfe von Spendengeldern erfolgreich therapiert. Heuer, nach 13 Jahren Unterstützung für diese Hilfsmaßnahmen, können die Schüler stolz eine Zwischenbilanz ziehen und auch zeigen, dass man dadurch wirklich der Einwohnerschaft eines kleinen Dorfes, also dreihundert Menschen, das Augenlicht durch Finanzierung von Operationen wiedergeben konnte.
Vor über 10 Jahren haben die Schüler des Imster Gymnasiums das erste Mal eine diese Adventaktion ins Leben gerufen. „Seitdem“, so Prof. Robert Auer, „hat die Schulgemeinschaft am Gymnasium Imst über 300 Menschen durch ihre Spende von über 10.000 Euro das Augenlicht gerettet.“ Allein heuer, so Auer, sind € 988,53 bei der Spendenaktion zusammengekommen. Auer und Prof. Gabi Keller, die beide diese Aktion von Lehrerseite maßgeblich betreuen, sind stolz darauf, dass die Aktion sich nicht auf ein bestimmtes Fach, wie etwa Religion, das sie unterrichten, beschränkt, sondern dass sie Allgemeingut ist und zur Schulkultur wesentlich dazugehört. Die beiden Lehrpersonen betonen: „Das Kupfer, das sind die kleinen Münzen, ist wichtig. Kein Betrag ist uns zu klein und es gibt bei unseren Sammlungen wirklich weder eine Verpflichtung noch ein unteres Limit. Aber das gute Beispiel steckt einfach an.“ Heuer haben, so wie auch im letzten Jahr, die Maturanten noch ihren zusätzlichen Beitrag geliefert: So spendeten die drei Maturaklassen vom Reinerlös ihres Balls dieses Jahr weitere € 1150.- für diese Aktion.
Alle zwei Jahre kommen auch Referenten der Organisation von „Licht für die Welt“ ans Gymnasium Imst. Das ist meist ein großer Motivationsschub für die Schülerinnen und Schüler, die dadurch die Probleme, die sich in den Schwerpunktländern vor Ort ergeben, hautnah mitbekommen. Zusätzliche Motivation schaffen auch Symbole. Man hat sich von Lehrerseite bemüht, die Spendentätigkeit im Advent zu visualisieren: Etwa mit Hilfe von Sternen, die pro 5 Euro an eingegangenen Spenden an einen stilisierten blauen Himmel geklebt wurden, damit die Gebefreudigkeit für alle sichtbar ist.
So wird im Advent, so Prof. Auer, ein wenig von dieser Kraft der Stille offenbar, die sich nicht im geschäftigen Treiben entfaltet, sondern vielmehr selbstverständlich Gutes tut. Und die Gymnasten lernen, was es heißt, sich für eine Sache einzusetzen, um damit Menschen direkt helfen zu können.