Theater als generationsübergreifendes Vergnügen
Es wäre doch gelacht, wenn man Jung wie Alt nicht auch abseits vom schulischen Pflichtprogramm mit dem Kulturvirus infizieren könnte. Der Mehr-Generationen-Theaterabend in den Kammerspielen war jedenfalls ein voller Erfolg. Neben SchülerInnen aus der 2D, der 5B und der 7B konnten Absolventinnen (Matura-Jahrgang 2020), Lehrerinnen und Eltern einen vergnüglichen Abend mit der Komödie „Hase Hase“ verbringen – auch wenn einige die Art von Humor eher für die ältere Generation passend finden.
Die Geschichte rund um Hase Hase ist jedenfalls laut Lena W. eine spannende Reise für jedermann. Egal, ob unerwarteter Familienbesuch kommt oder ob die Polizei vor der Tür steht, das Abenteuer der Familie Hase ist facettenreich und immer für Überraschungen gut.
Der zentrale Aspekt ist für Lorea, dass die (erwachsenen) Kinder versagen und als komplettes Gegenteil von dem, was sich die Mutter gewünscht hat, zurückkommen, aber von dieser trotzdem ohne mit der Wimper zu zucken aufgenommen werden. Vor allem der Monolog von Mama Hase zeigt für sie, dass die meisten Mütter ihre Gefühle schlucken müssen, damit sie sich um die anderen kümmern können und alles wieder gut machen, weil es sonst keiner tut.
Besonders emotional ist laut Lena K. in diesem Zusammenhang die Szene, in der die Mutter, mit den Nerven völlig am Tiefpunkt angelangt, die Zuschauer bittet, sieben Sekunden lang an sie zu denken.
Neben dieser Hommage an die Mütter gefällt Marlene der politische Aspekt des Stücks. So macht der älteste Sohn Bébert darauf aufmerksam, dass man nicht immer auf die Lügen der Politiker und Fernsehmoderatoren, die die Botschaften übermitteln, hereinfallen und stets skeptisch gegenüber möglichen Fake News sein sollte, denn es ist nicht immer „alles gut“, wie es die Ministerpräsidentin in den Nachrichten zu sagen pflegt.