
Was Blind-Sein bedeutet!
Schüler lernen die Lebenswelt der Blinden verstehen.
Frau Claudia Grabenweger, Absolventin des Imster Gymnasiums, kam nach langen Jahren wieder auf dieses zurück, um den Schülerinnen und Schülern der zweiten Klasse gemeinsam mit ihrem schwer sehbehinderten Gatten ihre Lebenswelt und Lebenswirklichkeit näherzubringen. Ein Aufhänger war auch die Blindeschrift, die sie den Schülern der 2a-Klasse im Deutschunterricht vorgestellt hat.
Immerhin, so Frau Grabenweger, jährt sich die Erfindung dieser Schrift durch Louis Braille, einem damals 15-jährigen Schüler, zum 200. Mal. Die Schüler konnten nicht nur nach Anleitung ihren Namen schreiben, sondern sie durften auch eine mechanische Braille-Schreibmaschine ausprobieren. Was faszinierte, ist die unglaubliche Kommunikationsfähigkeit von Claudia Grabenweger, die mit ihrer offenen Art, mit ihrer Behinderung umzugehen und auf die Schüler zuzugehen, sofort alle für sich einnahm.
Die Schülerinnen und Schüler waren fast nicht zu bremsen mit ihren Fragen zum Thema, wie es jemanden geht, der mit 18 Jahren erblindet ist und sich in einer Welt ohne Sehen zurechtfinden muss. Dann erfüllten einige Schülerinnen Grabenweger noch einen Wunsch: Sie sangen ihr, begleitet von der Ukulele, ein Lied auf Englisch vor und bedankten sich so für den interessanten Besuch.