
Wenn Bücher lebendig werden
Auf Einladung von Martina Walch und ihrem Team und dank der Finanzierung durch die Wirtschaftskammer konnten die dritten und siebten Klassen des BRG Imst in der Tyrolia-Filiale Imst ganz besondere Lesungen erleben.
Den Jüngeren wurde das Buch „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ vorgestellt, in dem die Autorin Irmgard Kramer tiefe Einblicke in die Welt von Street Art und Graffiti-Kunst gewährt. Besonders spannend waren ihre Erzählungen über ihre Recherchen, bei denen sie sich auf die Expertise ihres Neffen Peks (Fabian Hämmerle), einer anerkannten Größe in der Street-Art-Szene, stützen konnte. Veranschaulicht wurde das Thema noch durch zahlreiche Bilder, die nicht zuletzt den Unterschied zwischen gesprayten Vandalenakten, das Stadtbild bereichernden Kunstwerken und den gehypten Werken von Banksy deutlich machten.
Im Auftrag des Stadtmuseums Dornbirn hat Irmgard Kramer über Täter und Opfer des Nationalsozialismus in ihrer Heimatstadt recherchiert. Herausgekommen ist das Buch „Hilda. Meine Großmutter, der Nationalsozialismus und ich“. Die gesammelten Lebensgeschichten berühren und erzürnen und verwundert nimmt man zur Kenntnis, dass die Vergangenheit viel mehr Einfluss auf den Einzelnen hat, als erwartet. Das Schweigen der Kriegsgeneration erlaubte vielen Menschen die Illusion, mit den Verbrechen der NS-Zeit nichts zu tun zu haben und die Autorin macht deutlich, dass erst die Aufarbeitung der Geschehnisse verständlich macht, warum nahestehende Personen so geworden sind, wie man sie kennt. Diese Auseinandersetzung hat positive Auswirkungen bis in die Enkelgeneration.
Die Rückmeldungen machen deutlich, dass die 7. Klassen an den reich bebilderten Ausführungen sehr interessiert waren und sie spannend gefunden haben. Die Mischung aus Erzählung, Bildern und Vorlesen kam bei vielen besonders gut an und die Authentizität und Offenheit der Autorin wurde sehr geschätzt. Bei einigen wurde das Interesse sowohl an Kramers Buch als auch an der eigenen Familiengeschichte geweckt, andere haben schon bei der Veranstaltung interessante Details aus der Vergangenheit ihrer Verwandtschaft erzählt.
Die aufmerksamen ZuhörerInnen kommen sicher auf 17 beeindruckende Erkenntnisse über Irmgard Kramer und ihre absolut empfehlenswerten Werke. Sie hat mit ihren Erzählungen, mit Fragen und Bildern die Druckwerke lebendig werden lassen. Die sehr persönlichen Einblicke in die Lebens- und Familiengeschichte der Autorin machen die Begegnung mit ihr ganz besonders wertvoll.
