BRG Imst denkt Weltkirche!
Vorsynodales Treffen mit dem Bischof
Hätten Sie sich das gedacht? Sie werden gefragt, wie die Zukunft der Kirche aussehen soll? Noch vor Jahren unvorstellbar, weder für mich noch meine SchülerInnen. Sie nutzten daher diese historische Anfrage der Kirche. 73 OberstufenschülerInnen unserer Schule überlegten Mitte Jänner wie christliches Miteinander zur Heimat werden könnte. Wo können wir kirchliche Gemeinschaft erleben, wie mitwirken, wie die Botschaft Jesu weitergeben, was hindert uns daran?
Hier die mutigen und klugen Anstöße die SchülerInnen:
- wir möchten die Kirche viel moderner und offener sehen,
- die Kirche soll uns Jugendliche wahrnehmen,
- Kirche kann viel präsenter sein in sozialen Netzwerken,
- die LGBTQ- Gemeinde soll Platz haben in der Kirche, nicht nur toleriert werden,
- die Kirche sei eine für Notleidende,
- die Frauen sollen Zugang zu allen Ämtern erhalten,
- die Priester sollten die Ehe eingehen dürfen.
Die SchülerInnen der 6B Klasse lebten ihre ganze Kreativität aus, indem sie die Ergebnisse auf Plakaten präsentierten.
Die Ergebnisse sind zusammengefasst der Diözese übermittelt worden. Die Umfrageleiter haben sich über die rege Beteiligung sehr gefreut – mehr noch - SchülerInnen des BRG Imst wurden eingeladen, ihre eigenen Vorstellungen beim synodalen Treffen mit dem Bischof und den wichtigsten Persönlichkeiten der Diözese Innsbruck einzubringen.
Also fuhren Johanna Stocker, Franziska Praxmarer und ich, als kleine Abordnung des BRG Imst, ins Wipptal zum Diözesanen Vorsynodalen Treffen im Bildungshaus St. Michael. Dort diskutierten den ganzen Tag u.a. der Bischof, der Generalvikar, die Schulamtsleiterin, die Leiterin der Caritas, Jungscharvertreter, Vertreter verschiedener kirchlichen Gruppen, Universitätsprofessoren, … und wir, was den Gläubigen unter den Nägeln brennt und wie die Kirche wieder Heimat und Raum für alle sein kann. In Arbeitskreisen wurden gemeinsam erste konkrete Schritte ausgearbeitet, wie die Ergebnisse nun in unserer Diözese direkt umgesetzt werden können.
Bischof Hermann Glettler bedankte sich für unser Engagement bei einem gemeinsamen Foto.
Johanna und Franziska haben, so resümierten sie abschließend, die Kirche noch nie als eine so lebendige und vielfältige Gemeinschaft wahrgenommen, und hautnah erlebt, wie wichtige Entscheidungsprozesse getroffen werden – und sie mittendrin.
Sebastian Pressl