Emil Kaschka im Doppelpack
Am 21. April hatte der Pfaffenhofener Poetry Slammer und Buchautor Emil Kaschka am BRG Imst alle Hände voll zu tun.
Zunächst konnte die Klasse 5A im Rahmen eines Poetry Slam-Workshops, der vom Tiroler Kulturservice organisiert wurde, zum einen das Veranstaltungsformat kennenlernen, sich zum anderen selbst im kreativen Schreiben üben. Dabei entstanden unter der gelungenen und motivierenden Anleitung von Emil Kaschka in kurzer Zeit viele großartige Texte zu unterschiedlichen Themen, die auch (ganz im Sinne des Poetry Slams) vorgetragen wurden. Zwei Kostproben aus dem Workshop sind unten zu finden.
Anschließend bekam die Klasse 8B Gelegenheit, mit dem Autor sein Erstlingswerk „Grünholz“ zu diskutieren. Besonders interessant waren die Einblicke in den Entstehungsprozess des Romans und die Informationen zur Zusammenarbeit mit dem Verlag. Natürlich kam aber auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Werk nicht zu kurz. Als Zuckerl gab es am Ende noch eine Variation zur Faust’schen Frage nach der Zukunft aus Emils Poetry-Werkstatt. Ein herzliches Dankeschön sei an dieser Stelle an den Elternverein des BRG Imst, der die Anschaffung eines Klassensatzes von „Grünholz“ ermöglich hat, sowie an den Verlag Keiper für die Finanzierung der Diskussionsrunde gerichtet.
Texte aus dem Poetry Slam-Workshop:
Natalie Heidrich, 5A:
Vorgaben, Vorgaben, Vorgaben, meine Zukunft und Lebenszeit bezieht sich auf alles, was andere von mir erwarten. Mach dies, mach das, heute musst du das, morgen musst du dahin. Wo bleibt meine Entscheidung? Mein Leben, das einzige, das ich habe, zu nutzen, wie ich es möchte? Meine Fähigkeit der Entscheidung wird mir genommen, geraubt. Doch wenn ich, wenn ich es dann muss, wenn ich mich entscheiden muss, schaffe ich das alleine? Oder brauche ich dann doch die Hilfe zum Entscheiden? Treffe ich die Entscheidung richtig? Oder würde ich doch lieber auf den Vorgaben beharren. Wenn ich aber die falsche Entscheidung treffe, wenn ich nicht genau weiß, was ich will, und nicht weiß, dass ich nicht genau weiß, was ich will. Wären mir dann Vorgaben nicht doch lieber? Wenn nicht ich falsch entscheiden würde, sondern ich dann anderen die Schuld geben könnte. Aber die Freiheit, die ich mir dadurch nehmen lasse, ist sie es wert? Denn wenn ich alleine entscheiden könnte, hätte ich die Freiheit, die ich immer schon haben wollte. Ist es mir das alles wert? Oder denke ich zu viel, wer weiß denn das schon, von den Vorgaben so beeinflusst, Angst alleine zu stehen und alles falsch zu machen. Die Einflüsse von außen müsste man abschalten können, seinen Traum auf flauschigen Wattebällchen im Himmel leben zu können… Doch dann wird man von der Realität eingeholt, landet mit einem Schnall auf der grasgrünen Wiese seines Hauses, und muss mit Vorgaben und Entscheidungen sein Leben leben.
Leonie Köfler und Sarah Krajic, 5A:
Liebe ist wie ein Buch, wenn man es öffnet, stürzt man sich in das Ungewisse. Wenn man es begonnen hat, so wird einem erst klar, wie ernst es wird. Es gibt viele Kapitel, viele Höhen und Tiefen, aber auch viele verschiedene Auswege. So liegt es einem selbst in der Hand, wann es Zeit ist, ein neues Kapitel anzufangen. Wenn es dann zu Ende geht, so wird einem erst klar, wie schön es war.
Ich sitze allein in meinem Zimmer … Emotionen über Emotionen in meinem Kopf.