„Integration heißt willkommen zu sein!“
Integrationsbotschafter am Gymnasium Imst „Integration ist für mich nicht nur sich willkommen zu fühlen, sondern auch willkommen zu sein!“ Das ist der Leitsatz von Mag. Yeliz Dogan,
die gemeinsam mit zwei anderen Integrationsbotschaftern zu den fünften Klassen des Imster Gymnasiums gekommen war, um bei einer Veranstaltung des österreichischen Integrationsfonds „Zusammen Österreich“ das Bewusstsein für Integration zu wecken und über geglückte Integration mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.
Dir. Karl Digruber hieß die Projektmitarbeiterin Shanti D’SA sowie die Integrationsbotschafter Yeliz Dogan, Ulas Han und Cederic Mayer an der Schule willkommen. „Gerade derzeit“, so Digruber, „ist Integration ein brennendes Thema.“ Danach erzählten die drei Integrationsbotschafter aus ihrem Leben. Das Besondere an Yeliz Dogan ist der Bezug zum Imster Gymnasium. Dogan: „Ich habe im Jahr 2006 im Imster Gymnasium maturiert. Danach studierte ich in Innsbruck Rechtswissenschaften, erlangte den Magistergrad und kam schließlich nach dem Gerichtsjahr, einem Abstecher nach Australien und nach beruflicher Praxis in der Patientenvertretung zum Finanzamt, wo ich jetzt als Juristin tätig bin.“
Auch Cederic Mayer hat eine interessante Lebensgeschichte. Bis zu seinem 12. Lebensjahr ist er in Wien aufgewachsen, kam dann nach Vorarlberg. „Die Umstellung“, so Mayer, „war keineswegs schlimm. Ich war jung, neugierig und hab mich gefreut, neue Leute kennenzulernen.“ Danach verbrachte er seine Jugend im Dorf Schruns. „Im Montafon hat mich so gut wie jeder gekannt. Ich war der einzige mit afrikanischen Wurzeln (Nigeria) und hatte allen Grund, stolz darauf zu sein. Man hat mich mehr als positiv aufgenommen und noch heute sehe ich mich als Schrunser.“ Jetzt studiert Mayer in Wien. Mit 24 nahm er auch Kontakt mit seinem Vater in Nigeria auf. Mayer: „Auf unzählige Telefonate mit meinem Vater, Verwandtschaft aus London und Italien, folgte mein erster und bisher einziger Besuch in Nigeria. Der Besuch war großartig. Alle Leute rund um meinen Vater freuten sich für ihn und für mich.“
Trotzdem fühlt sich Mayer als Österreicher. Mayer erinnert sich: Und wenn ihn als Kind jemand aufgrund seiner Hautfarbe anpöbelte, dann war seine kindliche Antwort letztlich prägender als die Beleidigungen. Sie lautete: „Das ist doch dumm, der kennt mich doch nicht einmal.“
Ulas Han, der dritte Integrationsbotschafter wurde in der Türkei geboren und hatte dort schon die Hauptschule abgeschlossen. Trotzdem machte er sie in Österreich noch einmal. Danach entschied er sich für eine Kochlehre und konnte diese im renommierten Hotel Europa absolvieren. Danach noch eine Lehre als Bürokaufmann bei einer Logistikfirma, bei der er noch arbeitet.
Es kam zu einer intensiven Diskussion zwischen den Integrationsbotschaftern und den Schülern. Grundtenor der Diskussion: Integration kann nur dann gelingen, wenn beide Seiten Integrationsbereitschaft haben.