Schulausflug zum Ausgrabungspark Cambodunum (Kempten)
Geschichte hautnah erleben
Kempten. Die 2C-Klasse des BRG Imst unternahm am 11.6.2015 zusammen mit zwei anderen zweiten Klassen einen Ausflug nach Kempten (Bayern). Bereits um 7.45 Uhr begann die Fahrt mit den zwei Bussen in Richtung der früheren Römerstadt Cambodunum (Kempten). Nach ca. 1 ½ Stunden kamen die 3 Klassen in Kempten an. Hier konnten sie, falls nötig, „ihr Geschäft machen“ (Anmerkung: Dieser Ausdruck stammt, wie die meisten Schüler/innen der 2. Klasse wissen, von den Römern, da diese früher, immer wenn sie auf der Toilette waren, miteinander sprachen. Bei Männern ging es dabei meistens ums Geschäft.) und am dortigen römischen Spielplatz spielen. Kurze Zeit später begann dann auch die Führung durch den Ausgrabungspark. Hier lernten die Schüler/innen anfangs, dass Kempten die älteste, schriftlich erwähnte Stadt Deutschlands ist und dass die Römer diese bei der Schlacht beim Auerberg gewannen. Danach gingen die Schüler/innen zu einem sogenannten Tempelbezirk. Dort wurde ihnen erzählt, dass für verschiedene Gottheiten Opfer dargebracht wurden, damit diese die Bitten der Menschen erfüllen sollten. Die Christen waren allerdings gegen diesen Glauben, da sie behaupteten, es gäbe nur einen Gott. Ein Beispiel für eine dieser verehrten Gottheiten ist Herkules. In seinem Tempel stand eine Statue von ihm in jugendlicher Gestalt. Allerdings durften diesen Tempel nur Priester betreten. Ihm gaben die Menschen beispielsweise auch aus Holz geschnitzte Körperteile als Opfergabe. Wenn ein Mann z.B. ein Leiden mit dem Bein hatte, schnitzte er eines und übergab es dem Priester.
Nachdem uns der Tempel gezeigt worden war, gingen wir auf die Hauptstraße (Cardo Maximus). Hier erfuhren wir vom Handel und der Ernährung der alten Römer. Diese aßen hauptsächlich Gemüse, in erster Linie Oliven, und hin und wieder Schweinefleisch. Weiters lernten wir Schüler/innen, wie das Gericht bei den Römern ablief: Richter standen früher auf einer Steinplatte mit angeschlossener Holztreppe, die weggeschoben werden konnte, damit diese vor (möglichen) Angriffen beschützt wurden. Zuletzt besuchten wir die Therme der Römer. Die Führerin erklärte, dass die Römer sich mit Olivenöl anstatt Seife „einrieben“ und sich mit einem Schaber (Strigilis) reinigten. Den Schüler/innen wurde auch gesagt, dass es früher Zimmer, in denen Menschen wohnten, über den Thermen gab. In diesen Zimmern war der Lärmpegel allerdings sehr hoch. Am Schluss wurde der Schülergruppe auch noch ein römisches Klo (Latrine) gezeigt. Diese Latrinen sind für Archäologen immer sehr interessant, da hier immer viele Schlüssel, Ringe, Anhänger usw. verloren gingen und so wichtige Funde zu machen sind.
Nach dieser Führung verbrachten die Schüler/innen ihre Mittagspause in der Altstadt von Kempten, wo sie Pizza essen gingen, durch die Straßen bummelten und einen Sandwich-Laden (der Name der Redaktion bekannt) suchten. Im Anschluss daran ging es für die Gruppe nach einer kurzen Wanderung wieder zurück nach Imst.
Elias Mösch, 2C