„Fair Trade“ ins Bewusstsein gerückt
Schüler am BRG Imst wurden über fairen Handel informiert
Eine Veranstaltung, bei der man über den Tellerrand der unmittelbaren Umgebung hinausschauen konnte, fand kurz vor Weihnachten am Bundesrealgymnasium Imst statt. Nicole Müller, selbst ehemalige Gastschülerin am Imster Gymnasium und derzeit Vortragende für Fair Trade, besuchte alle dritten Klassen der Schule, um bei den Schülern das Bewusstsein für fairen Handel zu wecken. Die Studentin aus Sri Lanka mit Imster Wurzeln präsentierte dabei ihre Ausführungen auf Englisch, was für die Schüler zusätzlich eine wichtige Möglichkeit darstellte, wahrzunehmen, was die Dimensionen von Englisch als Alltagssprache bedeuten.
Nicole Müller zeigte den Schülern Kakaobohnen genauso wie dessen verschiedenste Produkte: Kakaobutter etwa oder Schokoladen, selbstverständlich von Fair Trade. Dabei stellte Müller auch den Fair-Trade-Handel vor und berichtete, dass etwa der ISSBA-Laden in Imst das größte Fair-Trade-Geschäft Österreichs ist. Am Beispiel von Schokolade, die ursprünglich im Amazonas-Gebiet beheimatet war und als Heilprodukt von den Indios gesehen wurde, zeigte sie eine Entwicklung auf. So galt Schokolade noch im 20. Jahrhundert als Luxusprodukt und früher wurde sie sogar in Apotheken vertrieben.
Die Schüler staunten, als die junge Referentin ihnen erklärte, dass inzwischen an die 40 – 50 Millionen Menschen direkt oder indirekt, als Bauern oder Arbeiter bzw. als Familienmitglieder derselben, von Kakao und damit von der Schokoladeproduktion abhängig sind und die großen Konzerne derzeit ca. 70 Prozent des Erlöses für sich in Anspruch nehmen. Nur einen kleinen Rest bekommen die Kakao-Bauern und die Arbeiter auf den Plantagen. Mit dem Kauf von Fair-Trade-Produkten, nicht nur Kakao und Schokolade sind damit gemeint, kann man, so Müller, den Bauern, die zudem noch das Risiko für das Wachsen der Produkte voll tragen, ein wenig mehr Gerechtigkeit verschaffen.